Digital innovation to actively involve different healthcare stakeholders

Um nachhaltige Innovationen in der Nachsorge zu erreichen, ist es notwendig, nicht nur Ärzte, sondern auch Physiotherapeuten und Patienten in den Innovationsprozess einzubeziehen. Viele klassische Ansätze und Modelle zur Integration sind aufgrund der Besonderheiten des Gesundheitssektors nicht anwendbar. Heute werden Ärzte als mögliche Innovatoren einbezogen, und es gibt keinen systematischen Ansatz, alle relevanten Stakeholder in den Ideenfindungsprozess einzubinden.

Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab Physiotherapeuten als Innovatoren in den Ideenfindungsprozess mit Hilfe einer digitalen Ideenplattform einzubinden.

Zwei Fragen waren von besonderem Interesse:

Unter welchen Bedingungen sind Physiotherapeuten in der Lage und motiviert, konkrete Problemfelder zu ermitteln und gemeinsam Ideen zu entwickeln? (z. B. in Form von digitalen Diensten).

Welche Herausforderungen und Barrieren bestehen bei der Einbindung von Physiotherapeuten in den Ideenfindungsprozess?

Die Kooperationspartner

An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) forscht Professor Carsten Schultz vor allem zu den Herausforderungen von Innovationen im Gesundheitswesen und der Entwicklung nachhaltiger Produkte, Dienstleistungen und Produkt-Dienstleistungssysteme. Buchner & Partner in Kiel liefert innovative und sichere Lösungen und Produkte, die den Weg für eine exzellente Therapie ebnen. Der hervorragende Netzwerkzugang von B&P ermöglicht es der CAU, empirische Daten von typischerweise schwer erreichbaren Leistungserbringern, in diesem Projekt Physiotherapeuten, zu erheben. Sowohl B&P als auch die CAU haben eigene Projektteams eingerichtet, die die Ideenkampagne planen und organisieren. Gemeinsam haben die CAU und B&P einen Projektplan erstellt und sich in regelmäßigen Treffen über den Ablauf der digitalen Ideenkampagne ausgetauscht.

Ideenkampagne

Alle registrierten Physiotherapeuten wurden gebeten, Ideen basierend auf den zuvor identifizierten Problemfeldern in der täglichen Behandlung von postoperativen Patienten einzureichen. Ziel der Kampagne war es trotz der oben genannten Forschungsfragen, in größerem Umfang innovative Ideen als Lösungsaussichten zu sammeln, um die Behandlungsqualität postoperativer Patienten langfristig zu verbessern.

 

Die wissenschaftliche Auswertung der durchgeführten Recherchen in der ersten Phase und ein Workshop in der Endphase der Ideenkampagne führten zu folgenden zentralen Erkenntnissen:

 

Motivation für die Einbindung in den Innovationsprozess:

 

Alle Physiotherapeuten betonten die anstrengenden Arbeitsbedingungen, die die Möglichkeit und Motivation einschränkten, Teil des Entwicklungsprozesses zu sein. In dieser Hinsicht unterstreichen die Forschungsergebnisse die Schlüsselrolle der intrinsischen Motivation, Aufgaben über ihre formellen Verantwortlichkeiten hinaus zu übernehmen, insbesondere in Abwesenheit extrinsischer Treiber wie finanzieller Auszahlungen.

Wahrgenommene Relevanz der Einbindung in den Innovationsprozess:

Die Hauptbarriere in der deutschen ambulanten Versorgung sehen die Physiotherapeuten in der fehlenden Einbindung der Physiotherapeuten und der fehlenden Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Gesundheitsdisziplinen. Dies wirkt sich negativ auf die Behandlung des Patienten aus. Andererseits betonten die meisten Physiotherapeuten die Einbindung der Physiotherapeuten in den Innovationsprozess als wichtige Voraussetzung für das Entstehen neuer erfolgsversprechender Innovationen in der ambulanten Versorgung.

Das persönliche Innovationsverhalten und der akademische Bildungshintergrund von Physiotherapeuten beeinflussen maßgeblich die Absicht, sich an Innovationsprojekten zu beteiligen:

Alle Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass eine Ideenkampagne mit integrierter Ideenplattform ein vielversprechender und geeigneter Ansatz ist, um Physiotherapeuten zur Teilnahme am Ideenfindungsprozess zu bewegen. Das zugrunde liegende Problem ist also nicht die Wahl des Ansatzes an sich, sondern das fehlende Bewusstsein für die Relevanz des Themas „Innovation“ seitens der deutschen Physiotherapeuten. Die Workshop-Teilnehmer empfahlen, weitere Innovationsprojekte wie Ideenkampagnen in Bildungseinrichtungen und Zentren für Physiotherapie-Studenten durchzuführen.